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Die Antwort von Shimano

Zusammenfassung des Antwortschreibens

Das Antwortschreiben kam letztlich nicht aus Japan, sondern aus der europäischen Zentrale von Shimano in Eindhoven (NL), gezeichnet von Herrn Peter Wintermann, Manager für Kundenservice und technischen Support.

Zunächst wurde erneut darauf bestanden, dass es sich um einen Einzelfall handelt und bei einem fehlerhaften Fertigungsprozess mit weiteren Ausfällen zurechnen gewesen wäre, so dass fehlerhaftes Material oder Fehler in der Fertigung weitestgehend ausgeschlossen werden könne. Wiederholt wird auch, dass mittels Lebensdauerprüfungen nach ISO 4210 die Leertritte nicht nachgestellt werden konnten. Es wird behauptet, dass das gefundene Bruchstück bedingt durch den Aufbau der Nabe nicht auf die Seite mit der konischen Feder hätte gelangen können.

Zuletzt wird noch in Aussicht gestellt, dass Shimano bereit sei Kosten für die beschädigten Fahrradkomponenten und den Helm zu übernehmen. Immerhin ein kleiner Erfolg!

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Antwortschreiben von Shimano auf mein Schreiben an die japanische Zentrale
Das Originalantwortschreiben von Herrn Peter Wintermann in englischer Sprache.
Letter_Shimano_to_Dr_Wittig_20171205_B.p
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Kritische Anmerkungen zum Inhalt des Briefs

Antworten zur Schadenursache bleibt Shimano weiterhin schuldig. Weder mein Fahrradhändler noch ich haben den Schaltblock je zerlegt. Er wurde lediglich einmal im Rahmen eines besonders gründlichen Ölwechsels aus der Hülse gezogen um etwaige Metallspäne/-abrieb finden und entfernen zu können, welche/welcher eventuell das seinerzeit bereits nicht zufriedenstellende Schaltverhalten hätte(n) erklären können (Gangsprünge). Die Aussage das Bruchstück könne geometrisch bedingt nicht auf die Seite mit der Kegelfeder gelangen hat die Realität eindeutig widerlegt.

Die angeführte Fahrradprüfnorm nach ISO 4210 ist eine sehr umfangreiche Norm, die aus etlichen Teilen besteht, in denen jeweils die sicherheitstechnischen Anforderungen und Prüfungen für einzelne Komponenten oder Funktionseinheiten zusammengefasst sind (z.B. befasst sich Teil 8 mit den "Prüfverfahren für Pedale und Antriebssystem). Da mir die Prüfnorm im Wortlaut nicht vorliegt, kann ich anhand der Aussage mein Getriebe wurde nach ISO 4210 geprüft nicht nachvollziehen, ob die Prüfnorm sinnvoll auf die Fragestellung der sehr gelegentlich aufgetretenden Leertritte angewendet wurde. Darüberhinaus sind in einer derartigen Prüfnorm immer nur Prüfungen verankert, die bekannte Fehlermodi triggern sollen. Ob Leertritte infolge eines realitätsnahen Schaltens unter minimalster Last dazugehören ist offen.